Exkursionen der vg-initiative

Lieber VG-Freundeskreis,

die VG-Initiative organisiert am Freitag 25.02.2022 eine Tagesexkursion zur Draiflessen Collection in Mettingen. Wir besuchen die drei aktuellen Ausstellungen:

 

1. Touch (eine Lichtinstallation des niederländischen Künstlers Daan Roosegaard).

2. Passion Christi (14 Kupferstiche des niederländischen Künstlers Lukas von Leyden aus dem Jahre 1521).

3. Abiturrituale (Abiturfeier vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis zum Jahre 2021).

Für Informationen zu den drei Ausstellungen schauen Sie unter:

Führung durch die Ausstellungen: Dr. Hans Peterse

Der Besuch findet vom 13:30 bis zum 15:00 Uhr statt. Anschließend besteht die Möglichkeit, sich in einem Café in Mettingen zusammen zu setzen. Die Anfahrt geschieht privat per PKW oder Bus. Falls erwünscht organisiert die VG-Initiative Mitfahrgelegenheit.

Treffpunkt: 13:15 Uhr Parkplatz vor dem Eingang der Draiflessen Collection (Anschrift: Draiflessen Collection, Georgstr. 18, 49497 Mettingen).

Kosten: 20 €

Anmeldung: Dr. Hans Peterse, E-Mail: peterse@vg-initiative.de, Tel. 0541-22343 (Anmeldung bis zum 22. Februar 2022).

Es gilt Maskenpflicht und 2G-Regel. Falls sich die Hygienebestimmungen ändern, geben wir Bescheid.

 

Mit konkreten Grüßen,
Christa Loges
Hans Peterse

ABITURRITUALE
24.11.2021 bis 15.05.2022

Draiflessen Collection
Georgstraße 18 | 49497 Mettingen
info@draiflessen.com | www.draiflessen.com

Das Abitur markiert nicht nur den Abschluss der höheren Schullaufbahn, sondern auch den Eintritt in das Erwachsenenleben. Die Abiturrituale von Abschlussklassen haben sich zwar im Laufe des letzten Jahrhunderts geändert, das Bedürfnis, sich am Ende der Schulzeit als Gemeinschaft zu inszenieren und zu feiern, ist geblieben: Was früher Band und Mütze, sind heute T-Shirts und Baseballcap mit Abilogo. Aber wie spiegelt sich der jeweilige Zeitgeist in den Bräuchen und Ritualen von Abiturjahrgängen wider, wie haben sich diese Ausdrucksformen von Abschlussklassen geändert? Die Präsentation in DAS Forum spürt dem Wandel der Feiern und Rituale rund um das Abitur in den vergangenen 100 Jahren nach.

Von der Schärpe hin zum Hoodie
Ausgangspunkt der ABITURRITUALE sind eine Mütze und eine Schärpe von Arnold Ludger Brenninkmeijer (1894 – 1951), der im Jahr 1914 das Abitur an der Oberrealschule in Münster ablegte.Längst gehören Schärpe, Band und Mütze nicht mehr zur Ausstattung von Abiturient*innen. Doch auch in der Gegenwart kommen Abiturklassen nicht ohne gemeinschaftsstiftende Symbole aus, die auch über die Kleidung ausgedrückt wird. So findet sich in der Präsentation auch ein Hoodie der Mettinger Abschlussklasse des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums des Jahres 2021.

Abiturrituale im Wandel
Nicht nur das äußerliche Erscheinungsbild von Abitur-Accessoires hat sich in den letzten zehn Dekaden verändert, auch die Motive von Abschlussklassen unterlagen einem Wandel: in den 1960er Jahren oftmals politisch geprägt, nutzten spätere Generationen eher popkulturelle Einflüsse bei der Wahl des Abiturmottos.
Beeinflusst durch die linksgerichtete gesellschaftskritische Student*innenbewegung wurden Abitursymbole wie die Arnold Ludger Brenninkmeijers von den Abiturient*innen zunehmend abgelehnt. Die uniforme Kleidung aus dunklem Anzug oder Kostüm, Band und Mütze hatte zugunsten von Jeans, Minirock und T-Shirt ausgedient. Inzwischen gehören Abiball und festliche Kleidung wieder zu einer gelungenen Abiturfeier dazu. 

Credits: © Draiflessen Collection

PASSION KUNST
24.11.2021 bis 15.05.2022

Draiflessen Collection
Georgstraße 18 | 49497 Mettingen
info@draiflessen.com | www.draiflessen.com

Lucas van Leyden (ca. 1494–1533) ist eine der außergewöhnlichsten und herausragendsten Künstlerpersönlichkeiten der niederländischen Renaissance. Wie Albrecht Dürer (1471–1528), mit dem er in regem Austausch stand, konzentrierte sich Van Leyden auf die Charakterisierung von Menschen und deren Verhalten. Mit viel Fantasie und erzählerischem Talent sowie ungewöhnlichen Sicht- und Herangehensweisen schuf er aus allseits bekannten Themen unkonventionelle grafische Meisterleistungen.

Ein 500-Jähriges Jubiläum
Die Kabinettausstellung im Studiensaal Liberna widmet sich Lucas van Leydens 14-teiliger Kupferstichserie zur Passion Christi. Alle Grafiken dieser Serie stammen aus dem Jahr 1521; feiern also ihr 500-jähriges Jubiläum! Warum aber galten die Stiche vor 500 Jahren als innovativ und inspirierend, warum Lucas van Leyden als überlegen und unvergleichlich? Ist diese Relevanz auch heute noch sichtbar? Oder (wieder) erfahrbar?

Die Kunst der Bilderzählung
Lucas van Leyden strebte immer nach künstlerischen Lösungen und Innovationen. Dabei  vervollkommnete er die hohe Kunst der Bilderzählung wie kein anderer: Er schuf einzelne wiederkehrende Charaktere und wählte begrenzte Bildausschnitte mit wenigen angeschnittenen oder eng am Bildrand gerückten Figuren, um seine Szenen eng miteinander zu verknüpfen. Auf diese Weise vermittelte er den Betrachter*innen das Gefühl, Teil des Geschehens zu sein. Er stellte Szenen dar, die von gängigen ikonografischen Schemata abwichen oder rückte eher unspektakuläre Motive in den Vordergrund. Dies war insbesondere für die Betrachter*innen mit geschultem Blick für Motive aus dem Alten und dem Neuen Testament unerwartet, neu und damit reizvoll. So setzte er – zeitgenössisch schon als „Wunderkind“ betitelt – völlig neue Maßstäbe und wurde vielfach kopiert.

Die Passion Christi
Im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts war die Nachfrage nach Bildern mit christlichen Themen groß. Dies steht in direktem Zusammenhang mit der spirituellen Erneuerungsbewegung, die unter dem Namen „Devotio Moderna“ (Moderne Frömmigkeit) bekannt ist. Mit Blick auf die persönliche Frömmigkeit und Hingabe waren die Passion Christi, sein Tod und seine Auferstehung zentrale Motive und Themen in der Kunst.

 

Passion Kunst | © Draiflessen Collection

Credits: © Draiflessen Collection

TOUCH
28.11.2021 bis 27.02.2022

Draiflessen Collection
Georgstraße 16 | 49497 Mettingen
info@draiflessen.com | www.draiflessen.com

Was bis vor Kurzem noch völlig alltäglich, ein selbstverständlicher Akt der menschlichen Begegnung war, ist dies plötzlich nicht mehr: die gegenseitige Berührung, die Umarmung oder der Handschlag zur Begrüßung. Diesen Moment und die Bedeutung dieser menschlichen Verbindung thematisiert der niederländische Künstler Daan Roosegaarde (*1979) in seiner eigens für die Draiflessen Collection entwickelten raumgreifenden Installation.

In dem 4.300 m3 fassenden Ausstellungraum des Museums hat Roosegaarde mit TOUCH ein interaktives Kunstwerk entstehen lassen, das die Besucher*innen beim Betreten in seinen Bann zieht, Verwunderung entstehen lässt und ohne Worte zum Handeln auffordert und inspiriert. Dass unsere Wahrnehmung und Handlung gezielt auf diesen besonderen Akt der Verbindung gelenkt werden, enträtselt sich genau im Moment der Berührung: Diese ist der Schlüssel zu einer imposanten visuellen Explosion, die uns und unser Gegenüber in ein neues Universum versetzt. Das elektronische Sensorfeld des Kunstwerks erkennt, wenn sich zwei Besucher die Hände reichen, und durch diese Interaktion wird das Licht dann in Tausende Sternenlichter verwandelt.

„Roosegaarde hebt eine Handlung hervor, die wir nie wieder als selbstverständlich ansehen dürfen. Er lässt uns einen kulturell und persönlich wichtigen Akt kontrolliert ausführen und öffnet uns im selben Moment die Augen.  Statt Angst vor der Zukunft zu haben, weckt er bewusst die Neugier auf die unendlichen Möglichkeiten der Zukunft, lenkt den Blick geschickt nach innen wie ebenso auf unser  Gegenüber und lässt uns damit Teil eines Universums werden“ (Museumsdirektorin Dr. Corinna Otto).

Die Installation TOUCH macht fühlbar, dass selbst die kleinste gemeinsame Interaktion eine große Wirkung haben und die Welt um uns herum verändern kann. Sie lässt uns spüren, wie wichtig es ist, Teil einer Gemeinschaft zu sein, welche Kräfte dadurch entstehen können, bewusst zusammenzuarbeiten, und öffnet die Augen dafür, wie eine gemeinsame Zukunft gestaltet werden kann.

Licht ist für Daan Roosegaarde ein wesentliches Gestaltungsmittel. „Licht ist das Symbol für Neuanfang. Um eine bessere Welt zu schaffen, müssen wir sie uns erst einmal vorstellen. In TOUCH reichen wir uns die Hände, um über unsere gemeinsame Zukunft nachzudenken.“ (Daan Roosegaarde)

TOUCH wurde in Zusammenarbeit mit „The Wellbeing Project“ und der Draiflessen Collection entwickelt. TOUCH wird im Juni 2022 in Bilbao, Vizcaya, als Teil des Wellbeing Summit for Social Change ausgestellt.

Über das Studio Roosegaarde
Der niederländische Künstler und Designer Daan Roosegaarde (* 1979) entwickelt seit 2007 Projekte, die Technologie und Kunst ebenso wie Kunst und Betrachter*innen miteinander verbinden. Er entwickelt dabei neue physische und gedankliche Räume, die den Blick auf eine alternative Welt eröffnen.
Als Social Design Lab verbinden Roosegaarde und sein Team Menschen und Technologie in Projektentwürfen, die das tägliche Leben im urbanen Bereich verbessern und gleichzeitig die Fantasie anregen. Das Studio hat zahlreiche internationale Designpreise gewonnen. Zu den international anerkannten Arbeiten gehören WATERLICHT (eine virtuelle Überschwemmung, die die Kraft des Wassers zeigt), SMOG FREE PROJECT (der weltweit erste große Luftreiniger für den Außenbereich, der Smog in Schmuck verwandelt), SMART HIGHWAY (Straßen, die sich tagsüber aufladen und nachts leuchten), SPACE WASTE LAB (Visualisierung und Upcycling von Weltraummüll) und URBAN SUN (Reinigung öffentlicher Räume vom Coronavirus). https://www.studioroosegaarde.net

Über die Draiflessen Collection
Die Draiflessen Collection wurde 2009 auf private Initiative der Unternehmer*innenfamilie Brenninkmeijer gegründet. Das Kunstmuseum nähert sich mit seinem Programm und seinen Ausstellungen Themen an, die sich zwischen  Spannungsfeldern wie Tradition und Zukunft, Glaube und Zweifel, Grenzen und Freiheit, Realität und Fiktion bewegen und die aus künstlerischer und wissenschaftlicher Perspektive beleuchtet werden. Aktuelle Beispiele sind die Trilogie GLAUBE, LIEBE, HOFFNUNG (2019/2020), die Ausstellung EMIL NOLDE – A CRITICAL APPROACH BY MISCHA KUBALL (2020/21) und MADE REALITIES (2021).

Über das Wellbeing Project
Das Wellbeing Project ist ein internationaler Zusammenschluss von mehreren hundert Organisationen, die sich für den sozialen Wandel einsetzen. Diese umfassen neben den wesentlichen Basisnetzwerken einer solchen globalen Initiative auch führende Stiftungen wie die Ford Foundation und die Skoll Foundation sowie Hochschuleinrichtungen wie die Georgetown University und die University of Capetown.
Der „Wellbeing Summit for Social Change“ ist die erste Veranstaltung, die 1.500 Führungskräfte aus dem Bereich des sozialen Wandels, aus Regierung und Wirtschaft der ganzen Welt zusammenbringt,. Sie befasst sich mit neurowissenschaftlichen Untersuchungen zum Thema „Wellbeing“ und zu dessen ökologischen Bedingungen. Auch die Übertragung von Traumata auf die nachfolgenden Generationen und die Frage, wie man gesündere Organisationskulturen fördern kann, sind dabei wesentliche Themen.
Im Mittelpunkt steht dabei die Kunst. In Zusammenarbeit mit renommierten internationalen Kunstorganisationen und Partnern wie der Ursula Hauser Collection, dem Silkroad Ensemble und der Science Gallery Bengaluru präsentiert das Event ein umfangreiches Programm aus bildender und darstellender Kunst.

Credits: © Draiflessen Collection

weitere  Veranstaltungen

Wir weisen auch noch mal auf zwei Exkursionen hin, die der Museums- und Kunstverein Osnabrück organisiert:

Lichtsicht, Bad Rothenfelde (11.02.2022) und Manet und Astruc, Bremen (16.02.2022).

Anmeldung und Information: Kerstin Lübbers, E-Mail: mail@muk-os,de, Tel. 0541-6003420.